Moselinchen

Moselinchen



Wer unser Herstellungsverfahren auf ganz einfache Weise verstehen möchte, kann hier die wahre Geschichte unseres Moselinchens lesen…


Wie ich eine stolze Sektflasche wurde


Klassisches Flaschengärverfahren aus der Sicht einer Sektflasche – unserem „Moselinchen“

Guten Tag liebe Freunde edler Getränke,

mein Name ist Moselinchen – ich bin eine klassische Sektflasche, und es ist es jetzt 1,5 Jahre her, dass ich mit einem leckeren Rieslingwein aus der Lage Trierer Römerlay gefüllt wurde. Diese erste Füllung nennt man die Tirage (Grundwein), die in ihrem Charakter die Grundlage für den späteren Sekt darstellt, und ich darf darauf aufpassen. Bin schon ganz nervös. Da die Trauben – goldgelb und sehr gesund – das Licht der Sonne einfangen, wusste der Winzer bei der Ernte genau, wie er mit Geduld, Liebe zum Beruf und Fachlichkeit einen besonders guten und charaktervollen Wein aus dem vergorenen Most herstellten konnte. Der Most begann zu gären und wurde zu dem hochwertigen Grundwein, den ich jetzt mit meinem Glaskörper umschließen und beschützen darf, so dass keine Umwelteinflüsse und Bakterien mehr an ihn herankommen. Damit der Grundwein so richtig gute Laune bekam, gab man ihm noch Kristallzucker und Hefe dazu. Ich fühlte mich an diesem Tag wie ein kleiner Diamant. Der Zucker regte die Hefe an sich zu vermehren, und es kam zu einer Fermentation – auch 2. Gärung genannt. Hierbei spaltete die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlensäure auf. Jetzt wurd’s in mir so richtig prickelnd, und es kitzelte überall. Damit die Hefe nach ihrer Arbeit wieder leicht aus mir herauskonnte, wurde ich kopfüber in ein Rüttelpult gesteckt. Zuerst war mir ein wenig schummrig und schwindelig, aber dann… wurde es lustig, denn jeden Tag gewöhnte ich mich ein wenig mehr daran. Denn ab sofort wurde ich jeden weiteren Tag von einem freundlichen Herrn an meinem kitzeligen Flaschenboden mit der Hand eine Vierteldrehung nach rechts gedreht. Dann durfte ich wieder ausruhen bis zum nächsten Tag, als ich von ihm eine Achteldrehung nach links befördert und in eine steilere Position auf dem Rüttelpult gebracht wurde. Das ging dann 21 Tage lang so weiter, mal nach rechts, mal nach links, aber immer steiler. Es machte mir riesig Spaß, und der Wein in mir konnte sich dadurch so richtig toll entfalten. Zudem war es ja notwendig, die Hefe in meinem schlanken Hals absetzen zu lassen. Nach dieser Zeit im Rüttelpult wurde ich erstmal zur Beruhigung auch wieder kopfüber in eine Holzbox gestellt, wo ich dann 18 Monate* in Ruhe relaxen, mein Inhalt optimal reifen und sich eine besonders feinperlige Kohlensäure bilden konnte. Es war schon fast ein wenig langweilig, aber auch eine schöne Zeit… Ich träumte und genoss das wohlige Ambiente im urigen Gewölbekeller. Ab und zu krabbelte mal eine Spinne über mich, was mich ein wenig kitzelte, aber dann war wieder himmlische Ruhe. Als diese schöne Zeit vorbei war, kam ich aus dem Keller in eine sehr saubere und helle Produktionshalle, wo ich geöffnet wurde und die Hefe nur so aus mir herausspritzte. Das war lustig und kitzelte überall. In den letzten 1,5 Jahren ist in mir ein richtig guter Sekt heran gereift. Um diesen Sekt noch mehr Charakter und fruchtige Süße zu verleihen, gab man mir noch ein bisschen von einer sehr süßen und leckeren Beerenauslese aus der Region dazu und füllte mich mit dem gleichen Sekt aus einer anderen Flasche auf. Ich war so stolz, nun endlich eine fertige Sektflasche zu sein. Jetzt ist mein Sekt fertig, und Sie dürfen mich gerne öffnen und ihn mit Wonne genießen…

* vom Gesetzgeber sind 9 Monate für Winzersekt und 12 Monate für Crémant vorgeschrieben

… Schreiben Sie mir doch, wohin meine Reise gegangen ist und senden Ihre Nachricht an die Saar-Mosel-Winzersekt GmbH in der Gilbertstr. 34 in 54290 Trier oder an info@smw-trier.de.

Unter den schönsten Reisegeschichten verlosen wir am Ende des Jahres eine Kiste meines Sektes. Ich danke euch und bin gespannt auf eure Erzählungen …

Sonnige Grüße von der Mosel,

Ihr Moselinchen